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Wenn Stress an die Zahnsubstanz geht: Das hilft bei Zähneknirschen!

Nächtliches Zähneknirschen ist nicht nur anstrengend für Körper und Seele, sondern auch gefährlich. Denn das „Wiederkäuen“ der Alltagsprobleme geht an die Zahnsubstanz. Der Fachausdruck für dieses Phänomen lautet:Bruxismus Im Blog erklären wir, was hilft!

Stress und schlechter Zahnersatz sind die häufigsten Ursachen

Abgekaute Zähne sowie Zahnabdrücke in Wange und Zunge weisen darauf hin, dass der Kiefer nachts Schwerstarbeit geleistet hat. Betroffene erwachen häufig müde und erschöpft und klagen über ein Druckgefühl auf den Zähnen. Doch wie kommt es zu diesem Phänomen?

Die möglichen Ursachen reichen von psychischen Belastungen bis zu einer mangelhaften Versorgung mit Zahnersatz.

Betroffene knirschen nachts den Stress weg

Tiere fletschen bei Aggressivität gerne mal mit den Zähnen und zeigen ihrem Gegner, wie sie sich fühlen. Im Gegensatz dazu knirschen wir in stressigen Lebensphasen unwillkürlich mit den Zähnen und verschaffen uns so Erleichterung. Nachhaltig ist das aber nicht.

„Menschen, die unter enormem Druck stehen, reagieren sich nachts oft an den Zähnen ab. Insofern ist das Knirschen im Schlaf ein Hinweis für Betroffene, Stresssituationen zu erkennen und zu reduzieren”, erklärt Dr. Dr. Andreas Pohl, Zahnarzt in Jahnsdorf.

Die Folgen des Zähneknirschens

Die deutlichsten Auswirkungen zeigt Bruxismus an der Zahnsubstanz. Der Druck auf die Zähne führt zu Verschleißreaktionen wie

  • kleinen Rissen und Löchern am Zahnschmelz
  • wegbrechenden Ecken und
  • lockeren Füllungen.

Abrasion
Abrasion (lat. Abkratzung) ist der Fachausdruck für Zahnverschleiß infolge von nächtlichem Zähneknirschen, falscher Putztechnik oder altersbedingter Abnutzung. In besonders schweren Fällen kann Zahnverschleiß zum Verlust der Zahnsubstanz und der Freilegung des Zahnbeins führen.

Zahnnerventzündung durch Zähneknirschen

Ist der Druck auf die Zähne besonders groß und dauert an, ist auch der Zahnnerv gefährdet. Dann können Bakterien über mechanisch entstandene Risse auf der Zahnoberfläche ins Zahnmark eindringen und eine Zahnnerventzündung (Pulpitis) auslösen. Das Zahnfleisch wird rot, schwillt an und schmerzt.

Weitere Auswirkungen: Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Die Fehlbelastungen führen auf Dauer auch zu massiven Verspannungen, die das Gesicht, den Nacken und weitere Körperregionen betreffen können. Viele Bruxismus-Patienten klagen über Kiefer- und Kopfschmerzen und haben Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes. Der Druck auf die Kiefermuskeln kann sogar auf die Ohren übergehen und zu Tinnitus sowie Rücken- und Nackenschmerzen führen. Bei solchen und weiteren Funktionseinschränkungen des Kiefergelenks spricht man von Crandiomandibulärer Dysfunktion.

Was Betroffene tun können: die Schiene für Zähneknirscher

In der Bruxismus-Therapie hat sich die Behandlung mit einer individuellen Aufbissschiene (Schienentherapie) bewährt. Die Anti-Knirscherschienen

  • entlasten Kiefergelenke und Gesichtsmuskulatur,
  • lösen unbewusste Kiefer- und Zahnbewegungen,
  • unterstützen beim Erlernen neuer Bewegungsmuster und
  • reduzieren die Reibung der Zähne.

Wenn Sie nachts nicht mehr mit den Zähnen knirschen, erhalten und schützen Sie Ihre natürliche Zahnsubstanz!

Auch diese Entspannungsübungen helfen

  • Fahren Sie nach der Arbeit langsam runter und gehen Sie bewusst in den ruhigeren Teil des Tages über. Tun Sie sich mit einem warmen Bad oder einem Spaziergang etwas Gutes.
  • Halten Sie Zeigefinger und Mittelfinger zusammen. Massieren Sie mit sanft kreisenden Bewegungen die Stellen, an der Ihre Kiefer zusammentreffen.
  • Stimulieren Sie Ihren Kiefer sanft von innen: Atmen Sie in einer entspannten Sitzposition durch die Nase ein und holen Sie tief Luft. Bewegen Sie die Luft in Ihrem Mund eine Weile langsam hin und her ohne sie zu entlassen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne in unserer Praxis. Wir helfen Ihnen – damit es zwischen Ober- und Unterkiefer nicht mehr knirscht!